Das Leben der Bienen

Die Biene gehört zur Familie der Hautflügler wie die Wespe und die Ameise. Sie kommt fast überall in der Welt vor, außer in Regionen, in denen der Winter zu kalt ist. Es gibt zahlreiche Arten, doch die als Honigbiene bezeichnete Biene trägt den wissenschaftlichen Namen Apis mellifera.

Bei „Biene“ denken wir meist an die fleißige Arbeiterin der Honigbiene. Kein Wunder, denn rein nach der Anzahl der Individuen überwiegt sie. Aber die Vielfalt unter den Bienen ist groß. Es gibt im deutschsprachigen Raum etwa 500 bis 550 Bienenarten.

Die allermeisten leben solitär, d. h. einzeln. Sie bilden keine Staaten oder Lebensgemeinschaften. Viele dieser Bienen sehen auch ganz anders aus als unsere Honigbiene. Häufig werden diese Bienen unter dem Begriff „Wildbienen“ zusammengefasst.

Auch „die“ Honigbiene gibt es nicht. Der Imker unterscheidet drei Wesen, wie er sie nennt: Arbeiterin, Königin und Drohn. Jedes dieser drei Wesen hat ganz unterschiedliche Aufgaben im Volk und entsprechend einen anderen Lebenslauf. Sie unterscheiden sich entsprechend ihren Aufgaben in Körperbau, Physiologie und Verhalten.

Bienen (Königin, Arbeiterbienen, Drohnen) stammen alle aus einem winzigen Ei, das von der Königin in eine Wabenzelle abgelegt wird. Ein befruchtetes Ei (weiblich), das in eine normale Wabenzelle gelegt und mit einem Gemisch aus Pollen und Honig ernährt wird, ergibt eine Arbeitsbiene. Das Ei verwandelt sich am 4. Tag in eine Larve, am 8. Tag verdeckeln die Bienen die Zelle und die Metamorphose setzt sich im Geheimen fort: Die Larve bildet erst einen Kokon, dann eine Puppe, die am 15. Tag schlüpft. Das geflügelte, fertig geformte Insekt zerreißt den Deckel seiner Zelle und ist sofort in der Lage, seine ersten Aufgaben erfüllen. Andere weibliche Eier werden in Weiselwiegen abgelegt und nur mit Gelee Royale ernährt. Daraus entstehen die zukünftigen Königinnen. Die Verdeckelung erfolgt am 6. Tag, die Metamorphose dauert etwas länger. Aus einer Königinnenlarve wird erst in 21 Tagen eine junge Königin, die etwa 18 mm lang ist. Die nicht befruchteten Eier (männlich) werden in eine normale Zelle gelegt und bekommen die gleiche Nahrung wie die Arbeitsbienen. Die Metamorphose dauert noch länger: Drohnen schlüpfen nach 23 Tagen.

Arbeiterin Königin Drohn
Ei befruchtet befruchtet unbefruchtet
abgelgt in Arbeiterinnenzelle Weiselnäpfchen Drohnenzelle
fütterung der Larve mit anfangs mit Arbeiterinnenfuttersaft, später Mischfutter Königinnenfuttersaft
(Geleé Royal)
Drohnenfuttersaft
Entwicklungszeit
davon Eizeit
Larvenzeit
Puppenzeit
21 Tage
3 Tage
6 Tage
12 Tage
16 Tage
3 Tage
5 Tage
8 Tage
24 Tage
3 Tage
8 Tage
15 Tage
Schlupfgewicht etwa 100 mg etwa 200 mg etwa 200 mg
Körperlänge 12-15 mm 18-22 mm 15-17 mm
Geschlächtsreife nach unfruchtbar etwa 7 Tagen etwa 14 Tagen
Kopulation mit bis zu 30 Drohnen mit einer Königin
Lebensdauer im Sommer 2-6 Wochen
im Winter 4-7 Monate
3-4 Jahre 1-3Monate
Anzahl im Volk 5.000 bis 55.000 normalerweise 1 0-1000
besondere Körperteile Honigblase
Pollensammelapparat
Fett-Eiweißkörper
Futtersaftdrüsen
Oberkieferdrüsen
Speicheldrüsen
Wachsdrüsen
Stachel- und Giftblase
Oberkieferdrüsen
Samenblase
Eierstöcke
Stachel- und Giftblase
Duftdrüsen
Geschlechtsorgane
kräftige Flugmuskulatur