Meine Betriebsweise

 

Dadant Blatt 12

Das Rähmchenmaß Dadant gründet sich auf den Imker und gleichzeitig Erfinder Charles Dadant (1819 – 1902) und ist heute zur eigenen Betriebsweise herangewachsen. Charles Dadant lebte wie viele Zeitgenossen in einer Phase der imkerlichen Modernisierung Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts. Grundlage der Dadant-Betriebsweise ist der einzargige Brutraum, welcher ausreichend Fläche für die Eiablage bietet, ohne durch eine zweite Zarge erweitert werden zu müssen. Durch diese Anforderung ergibt sich ein großes Rähmchenmaß mit circa 10.000 Zellen je Wabe. Das Rähmchen wird ausschließlich für den Brutraum verwendet und durch Derivate oder kleinere Rähmchenmaße im Honigraum ergänzt. Die Ähnlichkeit mit dem Langstroht-Maß, welche sich nur in ihrer Wabenhöhe unterscheiden, bietet optimale Synergieeffekte für den wechselseitigen Betrieb von einem Brutraum in Dadant und einem Honigraum in Langstroht. Die baulichen Ähnlichkeiten sind nicht zufällig entstanden, sondern basieren auf Langstrohts Erkenntnissen und stellen eine Weiterentwicklung dar.

Dadant Brutraum auf nur einer Zarge

Durch seine große Wabenfläche eignen sich Dadant Rähmchen insbesondere sehr gut für brutstarke Bienenarten. Bruder Adam hat Anfang des 20. Jahrhundert die Buckfast im gleichnamigen Kloster gezüchtet. Diese Biene bildet in den Trachtmonaten ein sehr großes Brutnest aus und reduziert auch bei kleineren Trachtlücken nicht ihre Bruttätigkeit. In dieser Kombination eigenen sich Buckfast Bienen optimal für einen Betrieb in Dadantbeuten. Für die Bildung von Ablegern gestaltet sich eine Verwendung des Dadant-Maßes als relativ schwierig, durch die große Wabenfläche muss sehr viel Bienenmaterial aus den Wirtschaftsvölkern entnommen werden, damit die wenigen Waben des Ablegers gut besetzt werden. Es hat sich gezeigt, dass für Ableger eine Verwendung der Langstroht-Rähmchen wesentlich besser ist und diese erst in späterer Entwicklung des Ablegers durch Dadant ersetzt werden.

Das Maß Dadant wurde von Charles Dadant entwickelt und vom Imker Bruder Adam für die Buckfast als Brutraum verwendet. Bekannt wurde es durch den einzargigen Brutraum aufgrund seiner großen Wabenfläche.
Dadant | Quelle: Maja Dumat / flickr.com

Die Wabenerneuerung in einem rotierenden Verfahren kann in einigen Fällen etwas komplexer werder. In der Regel werden bei der Wabenerneuerung Waben aus dem abgeschleuderten Honigraum in den zweiten Brutraum verlegt und durch Rähmchen mit Mittelwänden ersetzt. Die Rähmchen aus dem zweiten Brutraum sind im Spätsommer oft bereits ohne Brut und können anschließend eingeschmolzen werden. Sollte sich noch Brut im zweiten Brutraum befinden, wird diese über ein Absperrgitter gegeben, sodass sie ungehindert schlüpfen kann aber die Waben nicht erneut durch die Königin bestiftet werden. Die Trennung von Honig- und Brutraum mit unterschiedlichen Maßen lässt dieses Verfahren aber nicht zu. Dadurch ergeben sich jeweils separate Erneuerungszyklen für die Waben in Brut- und Honigraum. In der Dadant Imkerei haben sich hierzu Verfahren wie zum Beispiel der angepasste Brutraum ergeben. Die Völker werden nach dem Winter im zeitigen Frühjahr soweit eingeengt, sodass alle verbleibenden Waben ausreichend mit Bienen besetzt sind. Der Brutraum wird durch ein Schied begrenzt. Bei steigender Bienenmasse werden kontinuierlich wieder Dadant Rähmchen mit Mittelwand gegeben und von den Bienen ausgebaut. Die ausgesonderten Rähmchen mit altem Wabenmaterial werden angeschmolzen. Durch diesen sich jährlich wiederholenden Zyklus können nach 2 – 3 Jahren alle Dadant Waben erneuert werden.

Den ersten größeren Verbreitungsraum fand Dadant in Nordamerika, von dort aus verbreitete sich die Dadantbetriebsweise nach Europa und auch nach Deutschland. Das angestammte Rähmchenmaß Deutsch-Normalmaß wird durch die Vorteile des einzargigen Brutraums in der Dadantbetriebsweise immer weiter verdrängt. Die Bienen nehmen durch die naturnahe Wabenform der geräumigen Brutwabe das Maß sehr gut an und bilden auf diesem sehr große Brutflächen aus. Die enorme Wabenfläche muss aber bei der Dimensionierung des Rähmchens aufgrund des höheren Gewichts berücksichtigt werden. Hierzu werden die Oberträger auf das doppelte Holzmaß von 18mm anstelle von 9mm verstärkt.